Faden, Freiheit und meine mutige Reise Was in der Stille sichtbar wird

Ich schlage die Augen auf. Um mich herum der pure Raum, gefüllt mit der reinen Luft der üppig-grünen Mussoorie-Region Nordindiens, meinem Herzensland. Die erste Frage des Tages liegt als Antwort vor mir: die helle Kurta.

„All enter as equal“ – diesen Schriftzug hatte ich beim Eintreten ins Six Senses Vana gelesen. Und mich gewundert. Hierher kommen seit über einem Jahrzehnt Menschen aller Couleur. Alle bringen ihr Potpourri der Kulturen, der Eigenschaften, der Erfahrungen mit. Wie könnten sie alle gleich sein?

Ich werfe die Kurta über und mache mich auf den Weg. Auf den Gängen höre ich … nichts. Dieses „nichts“, das heißt Stille. Und es ist hörbar, wenn alles andere ausgeschaltet ist. Das Smartphone zum Beispiel, das liegt seit meiner Ankunft in einer Box. Normalerweise würde ich sofort in einem neuen Hotel auf Tour gehen, jeden Winkel auskundschaften, mir alles anschauen um absolut nichts zu verpassen. Doch hier ist es anders, ich lasse Vana auf mich wirken, ich passe mir der Stille an, ich lasse Leere zu. Leere, die sich mit jedem Tag in diesem Ort besser anfühlt.

Ich fühle mich etwas verloren zu Anfang, das gebe ich (mir) zu. Ich hinterfrage mich, ich kämpfe mit mir und der ungewohnten Situation auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen. Bis auf die wichtigste Person in meinem Leben, MICH. Das ist ein Prozess, nach drei Tagen habe ich die wichtigste Lektion erlernt, verstanden warum ich WIRKLICH hier bin.

Bei meiner Unterhaltung mit dem Chef des Hauses bestätigt er mir dann: das geht allen Vanavasis (so werden die Gäste liebevoll genannt) so, auch wenn sie bereits Stammgäste sind. Das ist ein Teil des Heilungsprozesses und die Basis für alles, was folgt.

Und es folgt so einiges: tägliche Yoga und Meditationseinheiten, Musik- und Wassertherapie. Sport- und Ernährungsprogramm. Tibetische und ayurvedische Behandlungen von talentierten Menschen mit heilenden Händen. Zusammen mit dem Ärzte-Team stellen wir ein Programm zusammen, welches meine Tage füllt, doch ohne Terminstress, genau dem versuche ich ja zu entkommen. Ein Teil meines Wochenplans ist maßgeschneidert, den anderen wähle ich frei nach Laune aus dem Retreat Programm selbst. Dieses für Vana sehr besondere Wochenprogramm ist für alle Vanavasis zugänglich, kostenfrei natürlich, und füllt den Tag aus, wenn man dies denn möchte – von 7-19 Uhr täglich.

Bei meinen täglichen Spaziergängen in der Anlage stelle ich fest: es gibt wenig zu beobachten. Kein Augen-Film-Spektakel zur Ablenkung vom Wesentlichen, stattdessen pures Design und eine schnörkellose Ausstattung. Mit einer Ausnahme: dem Blick nach draußen. Da malt sich nämlich immerzu der grüne Wald ins Sichtfeld. Die Erde, die Grundlage eines jeden. Als würde sie sich mit dem Inneren hier drinnen verbinden. "Reconnect with yourself and the world around you" - nie habe ich das so sehr gefühlt. Als wäre für jede Verbindung zu uns selbst der Blick nach draußen elementar. Von diesem Punkt aus können wir uns selbst beobachten. Ich wundere mich. Stille ist also auch sichtbar.

Mit den Tagen stellt sich ein tägliches Ritual ein und mein schönster Gang ist der zu meinen neuen Freunden im Salana, wo ich mich eine Woche lang vegan ernähre (eine für mich gänzlich neue Erfahrung!), einem speziell für mich zusammengestelltem Plan folge, den aber auch wirklich jeder meiner neuen Freunde auswendig kennt und aufpasst, dass ich ja das Richtige esse. Warum ich die Gastgeber im Salana als Freunde bezeichne? Weil sie einfach immer für mich da waren, sich um mich gekümmert haben, die Arme aufgehalten und mich aufgefangen haben. Mit mir gelacht haben, mich aufgemuntert haben. Sie wussten, was mir guttut, was ich brauche. Ich habe mir alle ihre Namen aufgeschrieben, um sie nie zu vergessen ….

Wie mich Vana verändert hat? Es hat mir vor allem Schwere genommen, und damit meine ich nicht nur überflüssige Pfunde auf der Hüfte. Dieses Gefühl des Loslassens von allem Toxischem, aus dem Körper und aus dem Geist ist mein ganz eigenes Vana-Glücksgefühl. Ich habe innerhalb von kurzer Zeit den Eindruck, als würde mein Körper sich Stück für Stück von all den Dingen befreien, die ihm schaden. Inklusive des Schnupfens, den ich aus Bhutan mitgebracht hatte.

Ich lerne in meiner Zeit hier viel. Über Indien, über das Leben. Und am meisten über mich. Mit jedem weiteren Tag in den Händen des Wellness Teams fühle ich mich leichter. "Wir können hier nur eine Anleitung geben", hat Dr. Sopa mir bei Ankunft gesagt „wie Du den Fokus auf Dich selbst richten kannst. Und wir helfen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Sich drauf einlassen, das musst Du schon selbst." Als ich mich dafür entscheide, wird mir bewusst, was zu sehen und zu hören ist, wenn es endlich still ist: Das - und zwar nur das - was mit einem selbst und der eigenen Seele zu tun hat. Sieben Tage später weiß ich: die wirksamsten Kräfte kommen von innen heraus. Wenn wir Körper und Seele zuhören und ihre Bedürfnisse nicht übertünchen mit den Impulsen des westlichen Alltags.

Als ich das Six Senses Vana (viel leichter aber mit schwerem Herzen) verlasse, lasse ich eines der zwei roten Bändchen am dafür vorgesehenen Rahmen. Das zweite behalte ich. So, wie alle Gäste es tun. Etwas bleibt bei mir und ich hoffe der symbolische Faden, meine Verbindung zu mir selbst, zerreißt nie.

Und dann verstehe ich diesen Satz: „All enter as equal“. Es ist egal, mit welchem Potpourri Menschen hier anreisen. In ihren Grundbedürfnissen sind sie alle gleich: gesehen zu werden, wie sie sind, ohne Spachtel, ohne Täuschung. Und sie alle können hier lernen, was ich gelernt habe: die Reise des Lebens, sie fängt immer bei uns selbst an.

Aufgaben, Pflichtgefühle, Verantwortungen – all das ist gewissermaßen unser westlicher Fahrplan. Ein Rahmen, an dem wir uns festhalten, der uns aber zugleich auch gefangen hält. Ihn loszulassen ist eine der mutigsten Erfahrungen der neuen Welt. Selten reise ich zweimal an den gleichen Ort, aber hierher werde ich ganz sicher zurückkehren, denn diese Reise ist meine eigene. Das über die Grenzen Asiens bekannte Gesundheitszentrum ist seit Januar 2023 als Six Senses Vana buchbar. Willst Du wissen, wie einfach Du Deine Kunden von dieser besonderen Reise überzeugen kannst? Du musst kein Wellness-Experte sein, gerne gebe ich Dir alle Argumente und Buchungswege an die Hand …. melde Dich direkt bei mir unter natasa@diamonde.de.

 

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Ein Kommentar

  • Heidi Birner says:

    Absolut beeindruckend, klingt nach totaler Entspannung und Ruhe! Nach deinem Bericht möchte man sofort dahin. Ich hab gleich geschaut, wo genau das liegt