Damaraland, Höhenflug, Spurensuche Frauke bei Chiwani Safari Camps

Es ist einfach herrlich, diese Landung in Windhoek. Insbesondere im Januar, wenn man Deutschland bei regnerischem, kühlen Wetter verlassen hat. Denn am Flughafen von Namibias Hauptstadt tritt man direkt aus der Fliegertür in den namibischen, sonnigen Himmel und geht zu Fuß ins Flughafengebäude. Es riecht nach Sommer!

Heute geht es für mich aber direkt weiter. Und das hilft mir auch an der etwas längeren Schlange bei der Einreise nach Namibia vorbei gehen zu dürfen. Rosaline, die nette Dame von Westair nimmt sich unseres Gepäcks an und macht und leitet unsere Schritte zum Counter für „Diplomaten“. Schnell noch das Einreiseformular ausfüllen (die Einreisegbühr von ca. 70 EUR wird erst ab April fällig), bei der etwas grimmig schauenden Beamten in die Kamera lächeln, dann die Koffer in Empfang nehmen (die schon fleißig auf dem Band herumfahren, als wir raus kommen), um keine Zeit zu verlieren. Rosaline bestätigt: Your Captain Mike is already waiting for you.

Direkt neben der großen Maschine von Discover, die uns her gebracht hat steht die kleine Propeller Maschine, die für die nächsten 6 Tage unser Begleiter sein wird. Namibia, das weite, fast menschenleere Land, von oben zu bereisen ist nicht nur ein fantastisches Erlebnis, sondern spart auch eine Menge Zeit. Deshalb hat Fly Namibia auch den „Fly Circuit“ wieder aufgenommen. Ein fester Flugplan, der alle wichtigen touristischen Highlights miteinander verbindet.

Eine schöne Überraschung hat der 26 jährige Mike, der auf unserem heutigen Flug seine 1000. Flugstunde absolvieren wird, bei Ankunft für uns parat: unsere Gruppe von 6 Leuten ist exklusiv auf diesem Flug, Das spart uns die beiden Zwischenstopps an der Küste Namibias und wir heben direkt ab zum knapp 1,5 Std. Flug nach Twyfelfontein im Damarland, unser erster Stopp auf dieser Reise.
Unsere Gastgeber sind für die kommenden 2 Nächte die Chiwani Safari Camps. Die verkürzte Flugdauer führt natürlich auch zu einer früheren Ankunft am Airstrip, aber alles ist bestens vernetzt und organisiert. Beim Anflug auf die staubige Piste ist weit und breit nichts anderes zu sehen, ein Flughafengebäude? Nicht nötig hier….aber nur 10 Minuten nach „Touch Down“ rollt der offene Jeep des Mowani Mountain Camp heran und wir wissen: die Kommunikation hat geklappt.

Petrus – für das Wetter ein verheissungsvoller Name für den lächelnden Guide von Chiwani – nimmt uns in der gewohnt freundlichen, namibischen Weise in Empfang. Er wird uns die kommenden 2 Tage durch „seine“ Heimat begleiten, uns das Damaraland mit seiner Natur näherbringen. Nach gut 20 Minuten erreichen wir das Mowani Mountain Camp, wo uns Ruben und sein Team herzlich begrüßen. Sein Kollege Samora führt uns in die offene Lounge. Der Blick über das Aba Huab Tal, der sich uns bietet, macht es schwer, sich auf die freundliche Einführung in „sein“ Camp zu konzentrieren.

Schnell wird klar: ein Aufenthalt im Mowani Mountain Camp erdet jeden, der es betritt. Die Ruhe und Kraft, die die in die Steine gekugelten Zimmer ausstrahlen, führen automatisch dazu, „runterzufahren“. Zu den Mahlzeiten kommt zu diesem seelischen auch ein leibliches Wohlbefinden. Frische, lokale Küche stilvoll angerichtet und noch stilvoller serviert. Aber erst nachdem unser Kellner Liberty uns die Gänge vorgestellt hat und wir unsere Wahl getroffen haben.

Eigentlich will man das Camp gar nicht verlassen, wenn da nicht noch der Reiz des Nature Drive wäre. Wie immer in Afrika fängt der Tag sehr früh an. Denn es wird heiß in Namibia um diese Jahreszeit. Und da steht er wieder: Petrus hat alles vorbereitet für die 7 Uhr Abfahrt. Wir bauchen nur noch Platz zu nehmen, den bereitgelegten Poncho um uns zu hüllen – spätestens der Fahrtwind erinnert einen an die frühe Uhrzeit – und uns gedanklich auf eine Fahrt im offenen Jeep in die Wüstenlandschaft des Damaralandes einzustellen. Petrus freut sich sichtlich, uns alles über Land, Kultur und Natur zu erzählen. Zu dem Zeitpunkt weiß er auch noch nicht, was für eine Gruppe er da bei sich hat!

Der Blick in die Landschaft ändert sich hinter jeder Kurve. Orientierung ist nur anhand der Sonne möglich. Versucht man sich einen der umliegenden Berge als Anhaltspunkt zu merken, sieht eben dieser hinter der nächsten Kurve wieder ganz anders aus. Aber die eigentliche Faszination ereilt uns, als wir die ersten wüstenadaptierten Elefanten sichten – das Highlight eines solchen Natur Drives. Kleiner als Artgenossen in Südafrika, mit unterschiedlich langen Beinen vorne und hinten, um im Sand besser vorwärts zu kommen, insbesondere wenn es auf oder ab geht, haben sie sich wunderbar an die Verhältnisse der Gegend angepasst. Petrus bringt uns ganz nah ran – beim Kaffeestopp sehen wir sogar mehrere Gruppen der Elefanten in unmittelbarer Nähe und wir überreden Petrus sogar dazu, ein Foto „hautnah“ zu machen. Er hat keine Bedenken, er kennt diese Tiere in und auswendig. Wenn wir uns ihnen respektvoll und leise nähern, erlauben sie uns fast Teil ihrer Herde zu werden. Das Herz voll mit diesen Bildern kommen Strauße in unser Blickfeld. Wir lernen: das Männchen sucht sich 2 Weibchen gleichzeitig zur Fortpflanzung. Beide legen ihre Eier, aber nur dasjenige, deren Ei als erstes schlüpft, darf bei ihm bleiben….Naturgesetzte sind manchmal hart!

Aber damit noch nicht genug. Gut zu sehen in der kargen Landschaft mit nur karger Bepflanzung, kommen am Horizont Giraffen in unser Blickfeld. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Wir fragen Petrus um Erlaubnis, eine Drohne fliegen zu lassen, um diese fantastische Landschaft inkl. der Tiere von oben aufnehmen zu dürfen. Auch dafür ist Petrus offen. Leider manövriert die Drohne nach ein paar Minuten in einen nahegelegenen Baum und wir müssen mit vereinten Kräften (und mit Hilfe von getrocknetem Elefantendung) die Befreiung der Drohne starten. Ein spaßiger Anblick und am Ende von Erfolg gekrönt. Die Giraffen sind allerdings von dem Geräusch etwas irritiert. Sie wissen sehr gut, dass sie beim Grasen an Bäumen immer gegen den Wind laufen müssen, denn die Bäume kommunizieren mit einander durch den Wind und warnen vor den fressenden Tieren. Aber ein Flugobjekt dieser Art haben sie noch nicht gesehen.

Wer glaubt das war das letzte Abenteuer dieser morgendlich Ausfahrt, der sieht sich getäuscht. Nach 4 Stunden sind wir auf dem Rückweg zum Camp, als wir an einer hohen Düne vorbei kommen. Es gibt kein halten mehr: wir steigen aus, erklimmen diese und haben mächtig Spaß dabei, sie wieder hinunter zu rennen. Ein riesen Spaß, auch wenn es sehr heiß ist. Den Ausklang nimmt dieser erlebnisreiche Tag natürlich zunächst am Sundowner Spot des Mowani Mountain Camp. Hier kommen die Gedanken zur Ruhe und die schönen Bilder des Tages brennen sich ins Herz. Als die Sonne hinterm Berg verschwunden ist, werden wir nocheinmal vom Team des Camps überrascht: ein Abendessen unter freiem Himmel am Lagerfeuer. Was ein Wow-Abschluss eines Wow-Tages!

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