Hausboot, Erfahrung, Grenzenlos Wow-Erlebnis im 3-Länder-Eck

Einreisen in afrikanische Länder ist ja immer so eine Sache: Visum oder nicht, welchen Grenzübergang nutzt man, wie lang sind die Schlangen…da ist es gut, wenn einem diese Aufgaben und Entscheidungen abgenommen werden. Vor allem, wenn man an einem Tag gleich 3 Länder bereist.

Ich komme aus Sambia und mein Ziel ist eine der 3 Chobe Princesses aus der Zambezi Queen Collection. Die Boote fahren auf dem Chobe River, so viel steht fest. Aber findet die Übernachtung auf den Hausbooten nun auf namibischer oder botswanischer Seite statt? Immerhin ist der Chobe der Grenzfluss beider Länder.
In jedem Fall muss ich erst einmal von Sambia nach Botswana einreisen, an einer der modernsten Grenzstationen, die ich bisher in dieser Gegend gesehen habe: über die Kazingula Bridge.

Meine erste Einreise nach Botswana verläuft reibungslos, dank „Purity“, unsere freundliche Fahrerin, die sich über die „Frauenpower“ unserer 6-köpfigen Famtour freut. Weiter geht die Fahrt mit Ziel „Kasane“ Immigration Office. Hier nimmt uns Prersley von der ZQC herzlich in Empfang. Keine 20 Minuten nach dem Prozedere der Einreise, reisen wir auch schon wieder aus – das nenne ich mal einen Kurztrip. Weiter geht es in einem Schnellboot unseres Gastgebers, der direkt auf das andere Ufer des Chobe zusteuert. „Imaplila Island“ ist der klanghafte Name der Grenzstation, in der wir den freundlichen Beamten (ist er das überhaupt?) kurz in seiner Mittagspause stören, um die letzte Einreise für diesen Tag vorzunehmen, die nach Namibia.
Denn das ist das Heimatland der Zambezi Queen Collection. 2 wundervolle Tage (und Nächte) liegen nun vor uns. Unser „schwimmendes Hotel“ erreichen wir nach einem weiteren kurzen Transfer: majestätisch liegt die Chobe Princess auf dem Fluss vor Anker und erwartet uns mitsamt ihrer herzlichen Crew. Jetzt beginnt der Traum einer Schiffs-Safari. Das Boot haben wir ganz für uns allein, denn es gibt nur 5 Kabinen. Mehr Privatsphäre geht nicht, wir fühlen uns wie die Königinnen. Jeder Wunsch wird uns von den Augen abgelesen, während wir an Deck vor Staunen den Mund nicht mehr zu bekommen: Sonnenuntergang in der Einsamkeit des Flusses (nach Einbruch der Dunkelheit dürfen keine Ausflügler mehr unterwegs sein) vor der namibischen Weite und Herden von Tieren: Elefanten, Büffel – und die Flusspferde im Wasser nicht zu vergessen!

Es fällt zwar schwer, sich von diesem Anblick loszureißen, aber es lohnt sich: im Innern des Schiffs wartet ein liebevoll gedeckter Tisch, an dem wir mit einem hervorragenden 3-Gänge Menü (das in einer SEHR kleinen Küche zubereitet wird!) und leckeren Getränken verwöhnt werden. Beseelt ziehen wir uns in unsere großzügigen Kabinen zurück und sind gespannt, was uns am nächsten Tag erwartet.

Auch eine Fluss-Safari beginnt früh: um 6 Uhr gibt es frischen Kaffee und leckere Biskuits, bevor Morgan uns mit dem Tenderboot, das zu jedem der Schiffe gehört, auf eine morgendliche „Birding-Tour“ mitnimmt. Wir gleiten auf dem Chobe in den Morgen, friedvolle Einsamkeit und eine fantastische Natur um uns herum. Jacanas, Bienenfresser, Afrikanische Scherenschnäbel, Klunkerkraniche, Glockenreiher, Schlangenhalsvögel, Störche, Reiher, Kingfisher – uns schwirrt der Kopf vor so viel Farbenpracht. Aber natürlich sind auch die anderen Tiere schon aufgewacht und wir können in aller Ruhe noch einem Krokodil beim Erwachen beiwohnen.

Zurück auf der Chobe Princess gibt es – natürlich erst einmal ein feudales Frühstück: kalt, warm, süß, salzig, es bleibt kein Wunsch offen. Aber wir sind ja nicht nur zum Essen hier – und auch nicht nur für die Tierwelt. Der nächste Programmpunkt ist eine Bootsfahrt in ein nahgelegenes namibisches Dorf mit dem klangvollen Namen Ljambe, wo uns der Dorfälteste Martin stolz herumführt. 13 Familien mit insgesamt 75 Personen leben hier. Frauen und Kinder, die tagsüber dort sind, während die Männer einer Arbeit nachgehen, heißen uns mit Handarbeit und Tanz herzlich willkommen. Es ist schön zu sehen, wie zufrieden die Menschen mit diesem einfachen, familienorientierten Leben sind und den Widrigkeiten der Natur trotzen.

Zurück auf der Chobe Princess lichten wir den Anker und machen uns auf den Weg flussabwärts. Die heutige Nacht werden wir an der Elephant Bay verbringen, aber davor gibt es noch so viel zu sehen! Der Blick vom Oberdeck des Hausbootes ist grandios, aber näher kommt man den Tieren vom Tenderboot aus. Deshalb machen wir uns erneut mit Morgan auf die Suche nach…egal, denn alles, was einem hier vor die Linse kommt, ist einfach wundervoll. An diesem Nachmittag werden wir mit einer großen Herde Giraffen, einem Dutzend Elefanten bei der Durchquerung des Chobe – wir müssen warten, die Tiere haben Vorfahrt, aber das machen wir natürlich gern, denn es ist einfach ein Schauspiel, wenn in der Mitte des Flusses nur noch der Rüssel über der Wasserlinie zu schweben scheint – einem badenden Pond von Flusspferden, am Flussufer grasenden Wasserbüffeln und wieder mal einer Vielzahl von heimischen Vögeln beglückt.

Selig kehren wir zu unserem Hausboot zurück, das die wundervolle Crew in der Zwischenzeit an unseren abendlichen Lagerplatz gebracht hat. Es muss nicht erwähnt werden, dass wir auch heute wieder mit einem leckeren Sundowner in Empfang genommen werden. Dazu reicht man uns leckere Snacks, damit der Magen ja nicht knurrt, wenn wir die nächste Stunde dem faszinierenden Farbspiel in der Einsamkeit des Chobe Rivers beiwohnen. Kann ein erfüllter Safari-Tag schöner enden?