Spuren, Begegnungen, Perspektiven Wenn der Elefant um die Ecke ist - ein Interview
Martina: Wohin hat Deine Reise Dich geführt, Frauke?
Frauke: Zu Robin Pope Safaris nach Malawi und Sambia. 7 Camps durfte ich sehen in diesen 10 Tagen, 13 Game Drives genießen und – das hellste Highlight zwischen all den Highlights – ich durfte mich zwei Mal zu Fuß auf die Spurensuche begeben bei den sogenannten „Walking Safaris“. Aber auch die kleine „Strandauszeit“ am Lake Malawi hat gutgetan.
Warum Malawi und Sambia? Was ist anders?
Alle afrikanischen Reiseländer haben ihre Reize. Malawi ist wild, unberührt und ungeschliffen. Sambias Tierwelt ist unerschöpflich in ihrer endlosen Artenvielfalt.
Gerade in der Reihenfolge meiner Reise das echte, pure Afrika.
An welchen Orten genau warst Du?
Aaaalso, in Malawi in der Mkulumadzi Lodge, im Kuthengo Camp und in der Pumulani Lodge. In Sambia im South Luangwa River Camp, im Nkwali Camp, im Tena Tena Camp und im Nsefu Camp.
Da hab ich mal eine blöde Frage im Namen all jener, die noch nie in Afrika waren: fragt man Afrika Reisende nach dem Ort, an dem sie waren, nennen sie die Lodge oder das Camp. Warum ist das so?
Das ist eine gute Frage. Die Auswahl der Unterkunft ist nirgends so entscheidend wie in Afrika. Dieses Reiseziel bietet überall Sehenswertes in allen Facetten. Im Grunde genommen könnte man insofern denken es wäre doch eigentlich egal, wo Du bist, es gibt ja „überall was“. Aber genau so geht das eben nicht. Weil es unsichtbar für Dich bleibt, wenn Du auf Dich allein gestellt bist und nicht die richtigen Menschen an Deiner Seite hast. Um Afrika zu bereisen, erst recht Länder wie Malawi und Sambia, brauchst Du Insider. Ohne die Ranger, die den Ort lesen können, wirst Du kaum etwas erkennen! Du brauchst Komplizen, die mit Leidenschaft die Wunder ihrer Heimat mit Dir teilen. Die Dich während Deiner Reise mit auf die Reise nehmen.
Was macht in der Hinsicht Robin Pope so besonders?
Die respektvolle Augenhöhe. Als ich einen Tag mit meinem Ranger allein beim Game Drive unterwegs war, fragte ich ihn, ob ich nicht vorne neben ihm fahren könnte. Erst war er zögerlich, eben respektvoll. „Vorne gibt es aber doch keine Tür, ist das für Dich okay?“ Als ich ihm aber erklärte, dass das für mich kein Problem und mir wichtiger sei, mich mit ihm zu unterhalten, erhellte sich seine Miene. Voller Begeisterung nahm er mich mit in seine Perspektive der „Front-row“. Bei diesem Game Drive habe ich unfassbar viel gelernt! Nicht nur über die Tiere, die wir gesehen haben. Sondern vielmehr darüber, wie man sie findet. Wie wichtig es dafür ist, die Sinne zu schärfen: zu riechen, zu sehen, zu hören und zu fühlen.
Welche Tiere sind Dir denn begegnet?
Malawi hat es mir leicht gemacht: die ersten Tiere, die ich gesehen habe, waren eine Ziege, ein Huhn und eine Kuh. Die hab ich natürlich gleich erkannt. Aber im Verlauf der Reise folgten dann Hippos, Leoparden, Löwen, Pukus, Impalas, Buschböcke, Elefanten, Giraffen, Zebras, Wildhunde … und ich würde wetten, die Hälfte wäre mir verborgen geblieben, wenn Robin Pope nicht auch bei Tieren einen respektvollen Umgang leben würde.
Ich frage mich eh schon immer wie das geht … wenn ein Wildtier in seinem natürlichen Lebensraum unterwegs ist, freut es sich vielleicht auch nicht immer über menschlichen Besuch? Hattest Du Angst?
Ha, glaub mir, ich bin sicher keine mutige Safari-Teilnehmerin. Aber genau da komm ich wieder an Deine Ursprungs-Frage, warum es wichtig ist, die Lodges auszusuchen, die mit den richtigen Werten arbeiten und mit Rangern, die diese Werte vertreten. Stichwort „respektvoller Umgang auf Augenhöhe“: als bei einem Game Drive die Ranger vor einer Kurve anhielten und alle anwiesen, so still wie möglich zu sein, erklärten sie hinterher, dass es nach Elefanten gerochen habe. Sie hielten sich zurück, um den potenziellen Elefanten auf keinen Fall zu erschrecken, nur für ein fixes Foto fürs Safari-Sammel-Album. Wenn die Tiere geschützt werden, brauchen die Menschen keinen Schutz vor ihnen. Ich war immer wieder erstaunt, wie viel Empathie und Verständnis im wörtlichen Sinne die Ranger für die wilden Tiere mitbringen. Unterschiedliche Rufe der Tiere haben ja auch verschiedene Bedeutungen, von Gefahrenwarnung bis Territorial-Verhalten. Es geht nicht nur ums Wahrnehmen, sondern auch ums Verstehen. Nicht umsonst habe ich eben gesagt, dass die Walking-Safaris für mich das hellste aller Highlights waren – der volle Fokus, da hältst Du bei jedem abknickenden Grashalm den Atem an und wirst einfach zum Teil des Buschs.
Ich kann daher Reisenden auch nur raten, sich Zeit zu nehmen. Ein Safari-Sprint ist nicht nachhaltig, weder für einen selbst noch für die Welt, die es zu schützen gilt.
Wie ist Robin Pope diesbezüglich denn engagiert?
Eine natürliche Nachhaltigkeit (die wir leider in westlichen Gefilden aus den Augen verloren haben) ist die lokale Zusammenarbeit. Die Ranger und Mitarbeiter der Camps kommen in 90% der Fälle aus den umliegenden Dörfern. Kurze Anreisewege und ein intrinsisches Engagement im „WIR-Gefühl“, das schafft Verbundenheit. Und zugleich ein natürliches Bedürfnis, die eigene Heimat zu schützen. Im Austausch fördern die Lodges über die eigenen Grenzen hinaus Schulbauten, Artenschutz und viele Projekte mit Hilfe zur Selbsthilfe wie Brunnenbau oder Shop-Initiativen zum Verkauf der lokalen Produkte. Persönlich finde ich ganz besonders wichtig die Projekte zur Chancengleichheit, insbesondere in Malawi ist das eine große Verantwortung und die wichtigste Reise von allen. Auf der Webpage gibt es auch eine Übersicht dazu.
Wir assoziieren Afrika automatisch mit Safari. Aber auf den Bildern sehe ich auch einen Strand?
Ja, cool, oder? Das ist an der Pumulani Lodge am Lake Malawi. Wer durch Afrika reist, sammelt so unfassbar viele Eindrücke, da sind ein paar Strand-Tage dazwischen die ideale Pause, um sich überhaupt erstmal vor Augen zu führen, was man da gerade erlebt hat! Es gibt so viele WOW-Momente bei den Game Drives, aber auch drumherum. Einfach nichts ist eben wie Afrika!
Was waren denn Deine WOW-Momente jenseits der Game Drives, während des Aufenthalts in den Lodges? An welchen Stellen dachtest Du im Sinne der Kunden „es lohnt sich wirklich, eine Luxus-Lodge zu buchen“?
Wenn Du beim Aufwachen in Deinem Zelt im South Luangwa River Camp den Busch um Dich herum erwachen hörst und von Deiner Terrasse auf genau den Fluss schaust, in dem die Tiere ihre Morgendusche wahrnehmen. Noch nie hatten mein Laptop und ich ein so authentisches Home-Office-Erlebnis! Oder der Sundowner mit Blick auf den Shire River in der Mkulumadzi Lodge, wahlweise auf der Terrasse oder im Pool.
Und so komme ich wieder auf die Charaktere zurück, die aus Zelten, Safaris und Lagerfeuer-Abenden gefühlvolle Erinnerungen machen. Die bereit sind, ihre Welt zu teilen und ihr Herz dafür zu geben. Auf Jordan, der sorgsam für jedes Tier bremst. Auf den 20-jährigen Precious, der mir als Captain bei der Sunset Cruise in der Pumulani Lodge erzählte, dass er schon bald genug Geld für seine Ranger-Ausbildung zusammen haben wird. Weil es ihm wichtig ist, für sich zu sorgen und in seine Zukunft zu investieren. Oder auf JD, der mich neben sich sitzen lassen hat. Auf Menschen, die Dich in eine Atmosphäre eintauchen lassen, die Du niemals vergessen wirst. Denn was hilft Dir eine luxuriöse Hardware, wenn sie seelenlos bleibt? Am Ende ist es eben Luxus, das Land von den richtigen Menschen gezeigt zu bekommen. Und manchmal auch die Lodge selbst: ohne JD wäre das atemberaubende Starbed in der Mkulumadzi Lodge vor lauter Eindrücken glatt an mir vorbei gegangen.
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